"Lux et admiratio", der schöne lateinische Ausstellungstitel (zu Deutsch "Licht und Wunder/Bewunderung"), gab das Thema einer Kunstveranstaltung in Rom vor, an der ich mich im Dezember 2023 beteiligen durfte. Eines meiner wenigen älteren Werke, die sich noch in meinem Besitz befinden, schien perfekt dafür zu passen: ENERGY, das Bild der leuchtenden Energiekugel im Wald.
Unerklärliche Phänomene wie Eingebungen sind mir vertraut und meine Feinsinnigkeit kommt meiner Kunst zugute. Dennoch sehe ich mich selbst keineswegs als "esoterisch" an.
Die Kritik im Ausstellungskatalog "Lux et admiratio" lässt im Hinblick auf mein Bild ENERGY diese Interpretation jedoch zu und liest sich wie folgt:
"Bei dem Künstler MaLo fließen die Farben mit dem präzisen Wunsch, alternative Welten zu erschaffen, als Gegenpol zum Chaos des informellen Expressionismus. Dieser Maler versteht es, ein bedeutungsvolles Gemälde zu gestalten, das in einer spirituellen oder sogar esoterischen Tonart gelesen werden kann.
MaLos Malerei bezieht sich zweifach auf das Unwirkliche. Auf der einen Seite steht die spirituelle Illusion, auf der anderen Seite sind die Gemälde in der Konkretheit des Erkennbaren verankert, wie in diesem Werk, das eine Landschaft vor einem blauen Hintergrund zeigt."
Wie auch immer man meine Kunst beurteilen will - mein Alltag jedenfalls wird nicht vom Übersinnlichen geprägt, sondern zunächst von ganz banalen Dingen. Ich will es hier einfach einmal gesagt haben: 60 % meiner Tätigkeit als Künstler fließt in organisatorische, planende und dokumentierende Belange. Anders herum formuliert: Nur 40 % meiner verfügbaren Zeit steh ich vor der Leinwand.
Zurück zur Ausstellung in Rom: Sehr spannend organisiert war auch der Transport von ENERGY, der durch eine italienische Spedition erfolgte, das Bild aber letztlich sicher ans Ziel brachte. Denn als ich am Abend des 8. Dezembers 2023 nach einem wunderschönen Spaziergang durch die Altstadt Roms die schmalen Räumlichkeiten des Pocket Art Studios in der Via della Reginella 11 betrat, fand ich mein Kunstwerk wohlbehalten an einem auffälligen Platz in einer Wandnische vor.
Fotos: MaLo
Mara Campaner, die die Ausstellung kuratierte, begrüßte alle anwesenden Künstlerinnen und Künstler sowie die Gäste, welche sich in der kleinen Galerie drängten. Viele Fotos wurden gemacht und Frau Campaner sprach über das Thema "Licht", das seit Anbeginn der Kunstgeschichte zentrale Bedeutung hat.
Die Eröffnungsrede ist im Ausstellungskatalog abgedruckt. Hier ein Auszug:
"Licht hat die Kraft, uns die Elemente der natürlichen Welt wahrnehmen zu lassen, indem es sie definiert und ihre Formen umreißt, was uns wundern lässt.
Wundern ist das Gefühl des Erstaunens und der Überraschung, das durch eine neue, außergewöhnliche oder unerwartete Sache oder Situation hervorgerufen wird. Es ist ein wichtiger Aspekt der menschlichen Natur, der insbesondere mit Neugier und dem Drang zur intellektuellen Erkundung zusammenhängt.
In der Kunst spielt Licht eine grundlegende Rolle. Es ermöglicht eine dreidimensionale Wahrnehmung mit Schatten, es verleiht Oberflächen Reflexionen, die sie mit winzigen Texturen schimmern lassen. Durch seine Position in Bezug auf das Objekt oder die Umgebung erzeugt es Hell-Dunkel-Effekte, die die Modellierung von Volumina verstärken (in seitlicher Position) oder aufheben (gegen das Licht). Warmes, natürliches Licht oder kaltes, künstliches Licht verändern die Wahrnehmung von Farben radikal.
Ehrfurcht, Staunen bedeutet, von der Kraft von etwas überwältigt zu werden. Wir sind zwar bewegungslos, aber unsere Sinne sind in Bewegung. Und man muss kein Kunsthistoriker sein, um vor Kunstwerken ein Staunen zu verspüren."
Fotos: MaLo
Besten Dank an die Associazione Culturale “Sei l’Arte” für die Fotos!