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Mehr ist mehr?

MaLo Magic Blue, der österreichische Künstler in einer nachdenklichen Pose.
Ein nachdenklicher MaLo in der Galerie Onil, Bremen 2023

Wir alle haben Glaubenssätze, die sich im Alltag bewährt haben - denken wir!

Mit "Glaubenssatz" meine ich hier eher keine religiöse oder spirituelle Überzeugung, der Kontext geht vielmehr in Richtung Lebensweisheit, guter Rat, der typische "Kalenderspruch". Also ein Zitat, von der eigenen Familie gehört, aus der Schulzeit, von einem "weisen" Menschen aufgeschnappt, an den wir uns zeitlebens zu halten versuchen, weil er uns Sicherheit gibt und sich immer wieder zu bestätigen scheint.

 

Ein Beispiel: "Weniger ist mehr"

 

In raren Momenten taucht plötzlich ein konträr dazu stehender Glaubenssatz auf. Jetzt wird es spannend! Denn inwiefern wir auf diesen neuen Ansatz, der so fremd, ja verrückt klingt, reagieren, darin unterscheiden wir Menschen uns grundsätzlich.

 

 

Mit großem Interesse lese ich Erfolgsbücher. Besser gesagt: Ich verschlinge sie, optimiere nach der Lektüre entweder etwas in meinem Leben oder das Buch kommt ins nächste "offene Bücherregal" in der Stadt. Nur selten hat ein Ratgeberbuch bei mir so richtig eingeschlagen. 2022 jedoch stach eines heraus, das anders war, als alle anderen, die ich schon längst wieder vergessen hatte. Warum? Es rüttelte an meinen Grundfesten! Viele meiner Glaubenssätze, die ich seit Ewigkeiten unhinterfragt befolgt hatte, standen plötzlich auf dem Prüfstand! Meine Augen und Gedanken überschlugen sich beim Lesen! 

 

Hier stand: "Mehr ist mehr", "Handle zuerst, denk später nach!" und sogar: "Sei unvernünftig!"!

 

Das war verrückt, das war neu und - jetzt kommt es - hat mich verändert! Es hat mir die Augen, Türen und Tore geöffnet! Die Art Erfolg, die ich mir wünsche, habe ich in mein Leben gezogen. Nein, ich will hier weder prahlen, noch ein Buch empfehlen, noch etwas verkaufen. Einen Denkanstoß möchte ich geben, den Mut, die eigenen Glaubenssätze zu hinterfragen und gegebenenfalls durch andere zu ergänzen oder sogar zu ersetzen.

 

Zurück zum Beispiel. Den Satz "Weniger ist mehr" kennen wir alle aus den unterschiedlichsten Lebensbereichen. Vor allem bei Gestaltungsfragen leuchtet er durchaus ein: Das elegente, aufgeräumte Wohnzimmer in reduzierten Farben, das Kunstwerk, das durch seine Schlichtheit besticht, die großzügige Galerie mit einigen ausgewählten Bildern im Gegensatz zur überfrachteten Kitschbude. Wir wissen auch: Die beste Rede ist die, bei der man nichts mehr weglassen kann. Der beste Videoclip ist kurz und knackig, der beste Song ebenfalls. In der Kürze liegt die Würze und genauso in der Reduzierung. Wirklich? Ist das immer so?

 

Eng verwandt mit "Weniger ist mehr" ist: "Willst du was gelten, zeige dich selten" - stimmt das? Sollten Großeltern ihre Enkelkinder nur selten sehen, um dadurch besonders "geachtet" zu werden? Sollen wir uns im Freundeskreis nur selten blicken lassen, um geschätzt zu werden? Soll ein Produkt nur selten beworben werden, damit es etwas wert ist? Das scheinen mir lächerliche Ideen zu sein. 

 

In meiner Tätigkeit als Künstler wandte ich diesen Glaubenssatz jedoch unbewusst an - jahrelang! Ich schrieb nur dann einen Newsletter, wenn ich ihn mit einer Einladung, einem speziellen Angebot oder einem Weihnachtsgruß verbinden konnte. Ausstellungen gab es 0 bis 3 mal pro Jahr und ebensowenige Blogartikel. Es bestand doch schließlich die Gefahr, dass mehr davon irgendjemandem zu viel werden könnte! 

 

Zum Kern dieses Blogposts: Seit 2022 lebe ich privat und vor allem als Künstler nach dem Prinzip "Mehr ist mehr": Heuer hatte ich bereits sechs Ausstellungen in Österreich, Deutschland und (eine digitale) in New York. Mehr sind in Planung. Ich habe mehr und bessere Kontakte geknüpft, bin off- und online wesentlich präsenter, habe endlich einen eigenen Song aufgenommen und live präsentiert, Musikvideos produziert und große Pläne gefasst. Die Ideen strömen pausenlos, täglich flattern mir neue Chancen zu. Was habe ich gemacht? Lediglich eins: Mich auf einem hohen Energielevel betätigt. Mehr ist mehr. Punkt.

 

Es geht mir hier gar nicht um mich noch um Kunst: Was sind Ihre Glaubenssätze? Wo helfen Sie Ihnen wirklch? Wo würde ein konträrer Glaubenssatz Ihr Leben auf den Kopf stellen - im positiven, befreienden, beflügelnden Sinn? Ich bin jetzt sehr glücklich und das wünsche ich Ihnen von Herzen auch! - MaLo